Heute Nachmittag demonstrierten etwa 60 Personen durch Moabit. Sie erinnerten an den Tod des 36-jährigen Ferhat Mayouf, der vor drei Jahren in der JVA an einer Rauchgasvergiftung gestorben ist. Es spricht viel dafür, dass er das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt und sich dann verbarrikadiert hat. Erst nach 25 Minuten wurde die Zelle durch die Feuerwehr geöffnet, da war er bereits gestorben.
Gefangenenorganisationen wie Criminals for Freedom und die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt bezeichnen Mayoufs Tod als „Mord durch diesen Staat und seine rassistischen Institutionen“. Drei Tage vor seinem Tod hatte die zuständige Richterin die Haftanstalt explizit auf die Suizidgefahr hingewiesen, doch offenbar sind von Seiten der JVA keine angemessenen Maßnahmen getroffen worden.
Anders als die Staatsanwaltschaft, die die Ermittlung zum Tod von Ferhat Mayouf schnell einstellte, sieht sein Rechtsanwalt Benjamin Düsberg eine Schuld bei den Wärtern der JVA. Diese haben auf die Feuerwehr gewartet, anstatt den Gefangenen zu retten.