Erste Straßenbahn fährt

Gestern fuhr in der Turm­straße die erste Stra­ßen­bahn seit sechs Jahr­zehnten. Bisher sind es nur Test­fahrten auf der neuen Strecke. Dabei haben sich noch einige Probleme gezeigt, wie zum Beispiel die Verkehrs­füh­rung an der Ecke zur Rathe­nower Straße. Dort kommen sich Stra­ßen­bahn, Autos und Fahr­räder gefähr­lich nahe und werden wohl durch eine gut durch­dachte Ampel­schal­tung auf Abstand gehalten werden müssen.
Klar ist nun auch, dass an mehreren Stellen keine Stra­ßen­que­rungen für Autos mehr gibt. Sowohl an der Einmün­dung der Bandel­straße sowie am Ende der Strecke an der Jonas­straße bzw. Thus­nelda-Allee können Autos nicht mehr direkt auf die andere Stra­ßen­seite der Turm­straße wech­seln. Dies ist jedoch ein geringer Preis dafür, dass es bald die Möglich­keit gibt, schnell vom U‑Bahnhof Turm­straße zum Haupt­bahnhof zu gelangen. Apropos Preis: Nach Angaben der BVG hat der Bau der neuen Stra­ßen­bahn­strecke – neben vielen Nerven der Anwohner – rund 33 Millionen Euro gekostet. Das ist etwa ein Zehntel des Betrags, der für die auch in Betracht gezo­gene Erwei­te­rung der U‑Bahnlinie 5 ange­fallen wäre.
Ob und wann die Strecke wie ange­dacht von der Turm­straße nach Char­lot­ten­burg verlän­gert wird, ist derzeit unklar. Der neue Senat setzt andere Prio­ri­täten. Dafür gibt es nun einen Termin für die Eröff­nung der jetzt (fast) fertig gestellten Strecke: Ab dem zweiten September-Wochen­ende soll die Stra­ßen­bahn zum ersten Mal nach etwa 60 Jahren wieder in die Turm­straße fahren. Hoffent­lich ist dieser Termin nun aber wirk­lich der endgül­tige.

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