Mehr als 100 Jahre lang war das Krankenhaus Moabit zwischen Turmstraße und Birkenstraße in Betrieb. Es hatte weit über die Berliner und deutschen Grenzen hinaus einen guten Ruf. Dieser endete schlagartig, als 1933 die jüdischen MedizinerInnen entlassen wurden.
In der Folgezeit entwickelte sich am Krankenhaus ein antifaschistischer Widerstand, an dem sogar leitende Ärzte beteiligt waren. So wurden Juden, Deserteure und andere Nazigegner unterstützt sowie Informationen an den Widerstand weitergegeben, die von einem der prominentesten Patienten kamen: Dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß.
Die Ausstellung im großen Schaukasten vor dem Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz behandelt vor allem die Zeit des Nationalsozialismus. Sie wurde erstellt vom Verein Sie waren Nachbarn und ist noch bis Ende Dezember zu sehen.
Update 3.11.:
Kaum war die Ausstellung über das Krankenhaus Moabit und den Terror gegen die dort arbeitenden jüdischen Menschen nach 1933 eröffnet, wurde sie auch schon angegriffen, vermutlich von Antisemiten.
Von außen an die Scheiben geklebte Sticker „Jüdisches Moabit“ wurden abgerissen. Wir haben sie ersetzt, denn wir lassen uns nicht beeindrucken.