Bereits seit den 1970er Jahren gibt es in der Untersuchungshaftanstalt Moabit eine Besonderheit: Zwischen dem Kriminalgericht und der eigentlichen JVA wurde damals eine „Anwaltsschleuse“ eingebaut, als kurzer Weg der Strafverteidiger zu ihren Mandanten im Knast. Rund 9.000 mal im Jahr wird diese Schleuse genutzt. Dabei werfen die Wärter nur einen Blick in die Aktentaschen der Anwälte, durchsuchen aber nicht deren Unterlagen oder Kleidung.
Diese Schleuse wird nun abgeschafft, hat die Justizverwaltung bekannt gegeben. Grund dafür ist, dass darüber immer wieder Handy, Drogen und Geld von Anwälten an Inhaftierte geschmuggelt worden sein sollen. Zwar streitet der Verband der Berliner Strafverteidiger eine solch verbotene Nutzung ab, laut Verwaltung sind aber in den vergangenen Monaten mehrmals Anwälte beim Schmuggeln erwischt worden.