Störkraft bei der Polizei

Wer nachts durch die Krupp­straße geht, kann sich manchmal wundern, was einem da zu Ohren kommt. Aus den Fens­tern der Poli­zei­ka­serne dringt Party­stim­mung, manchmal Gejohle, noch öfters Musik. Nicht nur im Sommer, wenn die Fenster aufstehen, sondern auch in den kalten Monaten wird man auf der Straße von einem Lärm beläs­tigt, der sofort poli­zei­lich verfolgt würde, wenn es ein normales Wohn­haus wäre.
Von Florian Silber­eisen über Nena bis zu Death Metal ist alles dabei. Leider aber auch Musik, die Zweifel am Demo­kra­tie­ver­ständnis der dortigen Beamten weckt. Rechts­rock von Gruppen wie Stör­kraft oder Screw­driver stehen auf dem Index, weil sie neona­zis­ti­sches Gedan­kengut verbreiten. Aber in der Poli­zei­ka­serne stört sich offenbar niemand daran, wenn das in voller Laut­stärke abge­spielt wird. Wenn es schon auf der Straße nicht zu über­hören ist, dann sicher auch nicht im Gebäude selbst.
Ob die Verant­wort­li­chen morgens um 2 Uhr alle schlafen, ob sie Ohren­schäden haben oder ob es ihnen einfach nur egal ist? Auf jeden Fall ist es ein Skandal, dass man aus einem Gebäude der Polizei mit rechts­extremer Musik beschallt wird.

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